Einige haben wegen der zitierten Sätze des Wirtschaftsministers von Sachsen-Anhalt aus dem letzten Newsletter Kritik geübt, da in diesen Sätzen der eventuelle Weiterlauf der AKWs gefordert wurde. Durch die Zitierung übernehmen wir diese Position ausdrücklich nicht automatisch. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass ein Gesellschaftsvertrag (Verfassung) niemals die Energieträger einer Gesellschaft für eine lange, unbestimmte Zeit festlegen kann, da es nur um Rahmenbedingungen geht. Er ist deshalb auch entscheidungsoffen, da sich auch in der Energieversorgung Lösungen aufzeigen können, die wir heute nicht genügend kennen, sich aber entwickeln können. Mit der Veröffentlichung der Sätze ging es nicht um die Werbung für den einen oder anderen Energieträger, sondern es ging grundsätzlich nur um die aufkommenden Probleme, die nicht gelöst sind. Wer sich gegen eine bestimmte Art von Energieerzeugung heute wendet, nutzt sein Recht auf Meinungsfreiheit. Allerdings ist dann weiter zu fragen, wie die solide Versorgung der Bevölkerung und der Industrie mit ausreichender, sicherer und bezahlbarer Energie aussehen soll. Wir fragen uns, wie groß das Elend und die Ungerechtigkeiten noch sein müssen, damit viele Menschen endlich aktiv werden. Wenn es um Handeln und Resonanz auf unsere Aktionen geht, dann erleben wir immer noch Gleichgültigkeit und Passivität. Keiner soll sich wundern, wenn Armut und Elend sich in unserer Gesellschaft ungehindert ausbreiten können. Handlungsfähigkeit wächst aus Solidarität und Zivilcourage. An diesen Eigenschaften mangelt es in unserer Gesellschaft gewaltig. Meckern geht viel einfacher als aktiv anpacken und mithelfen!
Die ersten Top-Manager warnen inzwischen vor einer Armutswelle, die schon bald über die Hälfte der Bundesbürger kommen könnte. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) rechnet damit, „dass wegen der deutlichen Preissteigerung perspektivisch bis zu 60 Prozent der deutschen Haushalte ihre gesamten verfügbaren Einkünfte – oder mehr – monatlich für die reine Lebenshaltung werden einsetzen müssen.“
Im Deutschlandfunk schätzte Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), den Anteil derer, die über praktisch überhaupt keine Ersparnisse verfügen, auf die sie in der Not zurückgreifen könnten, auf rund 40 Prozent. Immer mehr Menschen seien deshalb auf Tafeln angewiesen oder müssten den Gang zur Schuldnerberatung antreten.
In Deutschland und teilweise in ganz Europa findet eine schleichende Deindustrialisierung statt. Laut „Handelsblatt“ vom 7. September 2022 greifen die steigenden Preise für Energie und Rohstoffe die Substanz der deutschen Industrie an. Durch abnehmende Investitionsbereitschaft der Industrie innerhalb Deutschlands und zunehmende Produktionsverlagerungen in Länder mit weniger Restriktionen und Auflagen werden größere Umweltschäden billigend in Kauf genommen.
Die folgende, zwangsläufig lückenhafte Dokumentation der Akademie Bergstraße zeigt exemplarisch das Ausmaß der beginnenden Deindustrialisierung. Hier sind nur einige Beispiele:
Inflation und steigende Energiepreise – Traditions-Schuhhändler Görtz ist insolvent
Papierindustrie durch Energie- und Rohstoffpreise belastet – Traditionsunternehmen Hakle meldet Insolvenzverfahren an
Strom- und Gaspreise – DMV Deutsche Metallveredelung GmbH ist insolvent
Familienunternehmen droht das Aus – Trimet hat Aluminiumproduktion wegen hoher Strompreise massiv gedrosselt
Weitere Schließungen mit Begründung finden Sie unter
https://www.akademie-bergstrasse.de/deindustrialisierung
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Unsere Aktionen
1. Helfen Sie mit, Plan B zu verbreiten und aktivieren! Die Aktion hat keinen Endtermin. Man kann die Unterschriften fortlaufend an den Bundestag senden. Hier finden Sie die notwendigen Unterlagen dafür: Informationsblatt zu der Aktion und Unterschriftenliste
https://gemeinwohl-lobby.de/plan-b/
Bis jetzt haben sich kaum Leute gemeldet. Wir brauchen jedoch immer noch Leute, die bereit sind, unser Anliegen „das Aktivieren von Plan B“ mit uns zu verbreiten. Diese Werbung kann man von seinem Schreibtisch aus machen, wie man Zeit hat. Wir helfen mit, wie das geht. Wer bereit ist, dies mit uns anzupacken, sollte sich melden an kontakt@gemeinwohl-lobby.de.
2. Am 02.10.2022 wird rund um den Bodensee die Friedenskette mit vielen Aktionen um den See veranstaltet. Wir brauchen noch Leute, die an diesem Tag die Gemeinwohl-Lobby bei einem GWL-Infostand unterstützen könnten. Wer mithelfen kann, sollte sich melden an team@gemeinwohl-lobby.de.
3. Es werden Leute gesucht zu Medien Mahnwachen JEDE WOCHE BUNDESWEIT. Die Mahnwachen finden immer am Donnersteg vor Medienhäusern (Radio, Fernsehen, Zeitungsredaktionen usw.) statt. Näheres erfahren Sie unter https://t.me/LeuchtturmARD/5402 und http://www.LeuchtturmARD.de.
Dafür, dass unser Land gegen die Wand gefahren wird, haben unsere Medien eine ganz wesentliche Mitverantwortung. Wenn sie auch nur halbwegs ihrer Aufgabe gerecht würden, die Regierung zu kontrollieren und zu kritisieren, wäre es nicht so weit gekommen. Der bereits angerichtete Schaden ist enorm. Und birgt die Gefahr einer Radikalisierung – in beide Richtungen, nach Rechtsaußen wie Linksaußen.
4. Am Donnerstag 22. September 2022 um 20 Uhr findet unsere nächste Verfassungsdebatte statt. Diesmal geht es um die Rechtspflege. Jeder ist herzlich eingeladen.
https://us06web.zoom.us/j/84751962196?pwd=cmdCL2w0UlVsWGZKNllQTHFQbmp2Zz09
Meeting-ID: 847 5196 2196
Kenncode: 174070
Mit herzlichen Grüßen Ihre GemeinWohlLobby und Marianne Grimmenstein |